HISTORISCHE SCHIFFFAHRT: BEDEUTUNG VON FLUSSRENATURIERUNG
Schmieden und Mühlen – zwei wichtige Gewerbe des Mittelalters bilden den Ortsnamen. Am linken Lauteracharm befanden sich bis ins 20. Jahrhundert Mühlen, am rechten Arm mehrere Schmieden, die sich zu einem bedeutenden Hammerwerk entwickelten. Heute erinnern neben den beachtlichen baulichen Relikten – das prächtige Hammerschloss, das ehemalige Hammerwerk und ein Wasserrad – auch das Marktwappen mit Hammer und Mühlrad an die große industrielle Vergangenheit.

Die Vils, dieser bedeutende Verkehrs- und Transportweg des Mittelalters, war noch Anfang des 20. Jahrhunderts überregional berühmt als Krebsgewässer. Die unkontrollierte Einleitung von Industrie- und Haushaltsabwässern in den nächsten Jahrzehnten führte schließlich dazu, dass die Vils in den 70er Jahren zu den schmutzigsten Flüssen der Bundesrepublik zählte. Anfang der 90er Jahre wurde der Fluss unterhalb von Amberg in einem Projekt des Bundesministeriums für Forschung und Technologie renaturiert und durch Altarme, Mäander und andere Baumaßnahmen verlängert und „entgradigt“. Zusammen mit dem Bau mehrerer Kläranlagen wurde dadurch die Wasserqualität erheblich verbessert. In den letzten Jahren wurden ebenso die meisten Wehre für Fischwanderungen durchgängig gemacht. In der Vils und ihren seitlichen Zuflüssen finden heute viele interessante Arten eine Heimat, so z. B. der „Baumeister Biber“, das Bachneunauge oder die Libellenarten Grüne Keiljungfer, Gebänderte und Blaue Prachtlibelle. Der Steinkrebs ist zumindest im Oberlauf der Lauterach wieder präsent, wenn er auch unter dem invasiven Signalkrebs zu leiden hat.

Kunstwerk: IM FLUSS DER ZEIT
Lauterach und Vils: diese beiden Flüsse treffen in Schmidmühlen aufeinander. Daraus ergibt sich die Besonderheit, dass Schmidmühlen auf mehreren Inseln erbaut wurde. Durch die Vilsschifffahrt und einen historischen Handelsweg von Nürnberg nach Regensburg entstand um das Jahr 1000 herum in Schmidmühlen ein bedeutender Binnenhafen. Die erste urkundliche Erwähnung ist aus dem Jahre 1010 und steht in direktem Zusammenhang mit dem Hafen, der so genannten „ladastat“, und der Vilsschifffahrt.

Der Transport von Erz für die Hütten und Hammerwerke und der Handel mit Salz brachten dem aufstrebenden Ort Reichtum. Die Kunstwanderstation Schmidmühlen thematisiert die Veränderung. Die Darstellung der Plätte in einem zeitlichen Rahmen verdeutlicht, wie die Region von einer längst vergangenen Ära geprägt wurde und die Notwendigkeit des gesellschaftlichen Wandels. Die Kunstwanderstation befindet sich auf dem historischen Hafengelände.

 

Material: Glas, Bronze
Bronzeskulptur: Hanna Regina Uber
Bronzeguss: Robert Diem