Der Naturpark Hirschwald

Auf einer Fläche von rund 28.000 ha liegt die besondere Anziehungskraft des Naturparks Hirschwald in seiner Vielseitigkeit. Täler und Hochflächen, Wälder und offene Fluren, Felslandschaften und Wiesenstreifen wechseln sich ab und schaffen ideale Bedingungen für viele bedrohte Spezies. 

Allein um Hohenburg gibt es 14 verschiedene Fledermausarten. Die Jäger der Nacht siedeln im Wald oder unterm Kirchendach und stellen lautlos Stechmücken, Nachtfaltern und anderen Insekten nach. 

In den Südlagen der Täler herrscht nahezu mediterranes Klima. Entsprechend südländisch wirkt auch die Pflanzenwelt. Zwischen den duftenden Wacholdersäulen blühen bunte Orchideen und der Mauerpfeffer klammert sich an die weiß leuchtenden Kalkfelsen. Brandknabenkraut, Küchenschelle und Kreuzenzian sind an den südexponierten Hängen zu Hause. Die kleine Wachsblume hat sogar ihre eigene Biene, die sie bestäubt - die Wachsblumenmauerbiene - und die kommt in Bayern hauptsächlich im Vils- und Lauterachtal vor. Dort haben auch verschiedene Schmetterlinge wie der Weiße Waldportier, der Kreuzenzian Ameisenbläuling und Netzflügler wie Schmetterlingshaft und Ameisenlöwe ihren bayerischen Verbreitungsschwerpunkt.

Im Talgrund von Vils und Lauterach fischt der Eisvogel und die Wasseramsel stellt unter Wasser den Köcherfliegen nach. Im klaren, sauerstoffeichen Wasser stehen armlange Forellen in der Strömung und der Edelkrebs lauert unter Steinen auf Beute. Und über dem plätschernden Nass schwirren die Prachtlibellen von Ufer zu Ufer.

Auf den Hochflächen wechseln sich schier endlose Wälder mit bunten Wiesen und wogenden Getreidefeldern ab. Mühevoll wurden früher die steinigen Äcker bestellt. Zwischen den kleinteiligen Schlägen stehen noch die alten Grenzmarkierungen. Die Kalkscherbenäcker sind bis heute Lieferanten für hochwertige Braugerste und bieten ein einzigartiges Refugium für typische Acker-Wildkräuter des Oberpfälzer Jura. Viele seltene Arten der Roten Liste wie Ackerrittersporn, Ackerhahnenfuß, Frauenspiegel oder Adonisröschen haben sich hier erhalten können. Bunte Heckenreihen, die sowohl dem Erosionsschutz als auch der biologischen Schädlingsbekämpfung dienen, gliedern die Äcker. Sie bieten Lebensraum für Neuntöter und Dorngrasmücke.