Bergahorn

Deutscher Name

Bergahorn

Lateinischer Name

Acer pseudoplatanus

Namensbedeutung

Acer = lat. spitz, pseudoplatanus weist auf die Ähnlichkeit mit der Platane hin.

Baum/Strauch

Baum

Fremdländisch/einheimisch

Einheimisch

Laub-/Nadelholz

Laubholz

Blattform

Fünflappig, zugespitzt, gekerbt und unregelmäßig gesägt, bis 20 cm lang und ebenso breit, Blattstiel 5 bis 25 cm

Rinde

Glatt, dunkel- bis rotbraun, im Alter mit abschuppender Borke

Blüte

Gelblich grün, in walzenförmigen, 6-12 cm langen, hängenden Trauben, nach den Blättern im Mai

Frucht

Kugelige Nüsschen mit ca. 6 cm langem und 1,5 cm breitem Flügel. Ein Flügelfruchtpaar bildet einen spitzen bis rechten Winkel

Wuchsform

Krone oft tief angesetzt, länglich-rund, mit kräftigen, aufstrebenden Hauptästen. Triebe olivgrün, kahl, Korkwarzen hell, zerstreut

Höhe

Bis über 30 m

Alter

600 Jahre

Standort

Auf tiefgründigen, humus- und nährstoffreichen, frischen, sickerfeuchten, oft kalkhaltigen bis mäßig sauren Lehmböden. Von der Hügelstufe bis zur subalpinen Zone. Vor allem an Standorten mit hoher Luftfeuchtigkeit. Der Bergahorn ist ein tief wurzelndes Halbschatten- bzw. Schattengehölz.

Holz verwendet zu…

Möbelholz, Einlegearbeiten, Parkett und Musikinstrumente (Klangholz). Besonders gesucht sind Vogelaugen- und Riegelahorn, bei denen die Holzstrukturen spezielle Eigenschaften / Abweichungen aufweisen.

Sonstige Teile verwendet zu…

Früher wurden die Bäume zur Viehfuttergewinnung geschneitelt wegen des hohen Stickstoffgehalts.

Ähnlich wie beim nordamerikanischen Zuckerahorn kann man auch beim Bergahorn Frühjahrssaft gewinnen, wenn dieser auch nicht ganz so ergiebig wie bei der nordamerikanischen Art ist. Pro Baum können bis zu 50 l geerntet werden (beim Zuckerahorn 150 l), der Zuckergehalt beträgt 1-3%. Im 1. Weltkrieg war dies eine wichtige, wenn auch mühsame Zuckerquelle

Wichtige Schädlinge

Rußrindenkrankheit verursacht durch den Pilz Cryptostroma corticale.

Kulturhistorische Infos

Wichtige Baumart in Niederwäldern.

In seinen ursprünglichen Verbreitungsgebieten, den Mittelgebirgen, Alpen, Pyrenäen und Karpaten hat man ihn oft als beschützenden Hausbaum in der Nähe von Gehöften gepflanzt.

Verbreiteter Stadtbaum, hohes Feinstaubbindungs- und Lärmminderungsvermögen (belaubt um bis zu 10 dB). Fähigkeit zur Absorption von Stickoxiden und Ozon sehr hoch eingeschätzt. Der Bergahorn ist aber als Stadt- und Straßenbaum auch wegen seines starken Schattenwurfs beliebt.

Sagen und Mythen

Man findet immer wieder die Behauptung: „Das Trojanische Pferd war der Sage nach aus Ahornholz gefertigt“. Eine Quelle dafür wird aber nie angegeben. Im Volksglauben ist der Spitzahorn ein wirksamer Schutz gegen Hexen.

Naturschutzfachliches

Die Früchte des Bergahorns dienen 20 Vogelarten zur Ernährung. Darunter Kleiber, Meisen, Fichtenkreuzschnabel und diverse andere Finken.

Der Bergahorn ist ein gutes Bienentrachtgehölz mit einer täglichen Nektarproduktion von 0,9-1,1 mg mit einem Zuckergehalt von 40 %.

Vögel und Mäuse ritzen gelegentlich die Rinde an, um an den zuckerreichen Saft zu gelangen.

Blattläuse besiedeln regelmäßig die Blätter und saugen am zuckerreichen Blattsaft, so dass in der Folge auch Ameisen in die Kronen wandern, um sich von den Blattläusen zu ernähren. Die Blätter glänzen dann oft lackartig in der Morgensonne, weil sie von Zuckersekret überzogen sind.

Klimaprognose

Aufgrund der Spezialisierung auf nicht konsolidierte Bodenbedingungen hat er eine Nische, in der er sich halten kann. Allerdings ist seine Dominanz in Bergwäldern aufgrund der steigenden Temperaturen stark gefährdet.

Baum des Jahres

2009

Naturheilkunde

In der Volksheilkunde werden die am 24. Juni gepflückten Ahornblätter getrocknet, in kochendem Wasser eingeweicht und auf Wunden und Schwellungen gelegt.

Verwendung in der Küche

 

Naturparkspezifisch

 

Schon gewusst?

Die Früchte des Bergahorns dienen Kindern oft als „Nasenzwicker“, aufgrund spitzen bis rechten Winkels zwischen den Flügeln. Spitz- und Feldahornfrüchte sind dazu nicht geeignet, da bei ihnen der Winkel zu groß ist.