Deutscher Name
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Europäische Lärche
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Lateinischer Name
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Larix decidua Mill.
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Namensbedeutung
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Larix kommt von den Galliern, wurde ins Lateinische übernommen und bezeichnet eigentlich das Lärchenharz (Holzteer), der deutsche Name ist aus dem Lateinischen entlehnt. Decidua = lat. herabfallend, bezieht sich auf den Nadelabwurf im Herbst, der unter den einheimischen Nadelbäumen einzigartig ist.
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Baum/Strauch
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Baum
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Fremdländisch/einheimisch
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Einheimisch
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Laub-/Nadelholz
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Nadelholz
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Blattform
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Nadeln weich, abgeflacht, vorne fast stumpf, 15 bis 30 mm lang und ca. 0,5 mm breit, Mittelrippe auf der Unterseite und zwei hellere Längsstreifen. An Kurztrieben zu 20 bis 50 Stück in rosettig angeordneten Bündeln; an Längstrieben einzeln schraubig angeordnet und meist zugespitzt.
Nadeln werden im Winter abgeworfen
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Rinde
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Rinde anfangs glatt grün- bis graubraun, später bis zu 10 cm dicke Borke, rotbraun, tiefgefurcht
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Blüte
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Einhäusig getrennt geschlechtlich
An unbeblätterten Kurztrieben, männliche Blüten eiförmig bis kugelig, 0,5-1 cm lang, schwefelgelb, weibliche Blütenstände aufrecht, eiförmig, 1-1,5 cm lang, rosa bis dunkelrot.
März-Mai
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Frucht
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Zapfen hellbraun, eiförmig 1,5 bis 2(-4) cm lang und bis 2 cm breit. Samenschuppen sind am oberen Rand nicht oder nur minimal nach außen gebogen (im Gegensatz zur Japanischen Lärche)
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Wuchsform
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Krone anfangs regelmäßig kegelförmig, im Alter breit oder abgeflacht. Äste waagerecht abstehend bis bogig aufsteigend, Triebe dünn, stroh- bis hellgelb, kahl, schlaff herabhängend, Knospen 3 mm lang, ellipsoid, gelbbraun, harzig.
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Höhe
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45 m
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Alter
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Bis 600 (-800) Jahre
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Standort
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Auf nährstoffreichen, frischen lehmig-tonigen aber auch sandigen, meist gut drainierten und durchlüfteten, mittel- bis tiefgründigen Böden; auf Kalk oder Urgestein in lufttrockner, sonniger und winterkalter Klimalage.
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Holz verwendet zu…
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Fenster, Türen, Schindeln, Möbel, Erd-, Schiffs- und Wasserarbeiten, sehr gut für den Außenbereich geeignet. Das Holz ist noch harzreicher als Kiefernholz und deshalb widerstandsfähig gegen Wurmfraß und Witterungswechsel.
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Sonstige Teile verwendet zu…
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Noch harzreicher als das Holz der Kiefer ist das der Lärche. Ihr Harz wird „Lörtsch“ genannt.
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Wichtige Schädlinge
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Starke Anfälligkeit gegenüber dem Lärchenkrebs (Lachnellula willkommii), der allerdings meist nur zu Zuwachsverlusten und Kümmern aber selten zum Absterben führt.
Der Lärchenborkenkäfer (Ips cembrae) und der Lärchenbock (Tetropium gabrieli), der Lärchenwickler (Zeiraphera griseana) und die Lärchenminiermotte (Coleophora laricella) sind weitere Schädlinge der Lärche.
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Kulturhistorische Infos
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Im Altertum galt die Lärche als heiliger Baum, und man glaubte bis in die Neuzeit an die Schutzkraft gegen Ungemach, Hexen und Böses, aber vor allem gegen Feuer.
Plinius beschrieb die Lärche als feuerfest, sie könne weder brennen noch verkohlen.
In den lärchenreichen Südtiroler Bergen zapfte man die Bäume in großen Mengen an. Das gewonnene Harz gelangte vom Hauptumschlagplatz Venedig als so genanntes Venezianisches Terpentin (Terebintha lariciana) in den Handel.
Lärchennadeln sind im Gegensatz zu Fichten- und Tannennadeln leicht giftig. Am Lechrain galt die aus den Nadeln abgesottene Flüssigkeit sogar als Abtreibungsmittel.
Früher waren ganze Wasserleitungen, Butterfässer und Melkeimer auf den Almen meist aus Lärche, da die Wasserbeständigkeit des Holzes allgemein bekannt war.
Der Mensch hat viel zur Ausbreitung der Lärche beigetragen.
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Sagen und Mythen
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Unter diesem freundlichen Baum schweben die den Menschen wohl gesonnenen Waldfeen, während sich die finsteren Waldgeister unter den Tannen und Fichten aufhalten.
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Naturschutzfachliches
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Die Lärche verfügt über eine große ökologische Amplitude hinsichtlich ihres Lebensraums. Sie bietet mit der groben Borke zahlreichen Tier- und vor allem Insektenarten einen Lebensraum.
Erste Untersuchungen der Insektenwelt der Baumkronen zeigen eine große Artenvielfalt. Am Boden wachsen in der Nähe von Lärchen oft verschiedene Alpenrosenarten und auf der Rinde häufig die Wolfsflechte(Letharia vulpina). Der bekannteste Mykorrhizapilz ist der Goldröhrling (Suillus grevillei).
Auch sorgen die jährlich abgeworfenen Nadeln für die Fruchtbarkeit des Waldbodens und bilden einen Humus, auf dem sich eine reiche Bodenflora bilden kann.
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Klimaprognose
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Baum des Jahres
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2012
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Naturheilkunde
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Lärchensalbe aus Öl, Bienenwachs und viel Lärchenterpentin bei Rheuma, Gicht, Ischias.
Erhitztes und auf die Brust aufgetragenes Lärchenharz wirkt bei Erkältungskrankheiten hustenstillend und schleimlösend und auch durchblutungsfördernd.
In der Tierheilkunde kommt die Lärchensalbe als Zugsalbe bei schweren Infektionen zur Anwendung.
Lärchenessenzen werden in der Aromatherapie und der Duftheilkunde eingesetzt
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Verwendung in der Küche
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Die kleinen grünlichen (männlichen) Blütenknospen kann man von März bis April abzupfen. Sie sind sehr aromatisch und eignen sich in Zuckerwasser getränkt und getrocknet als Naschkugeln. Kocht man die Knospen aus und reduziert den gesüßten Saft ein, erhält man einen honigartigen Aufstrich. Die weiblichen rötlichen Blüten und jungen Zapfen wurden als aromatische Einlage für Ansatzschnäpse verwendet.
Ähnlich aromatisch wie die Blüten sind die jungen Triebe von März bis April. Auch sie verarbeitet man zu Sirup, zu Schnaps oder gibt sie fein gehackt in Salate und bereitet aus ihnen Tee.
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Naturparkspezifisch
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