Deutscher Name
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Roter Hartriegel
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Lateinischer Name
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Cornus sanguinea L.
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Namensbedeutung
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Althochdeutsch harttrugil; trugil enthält die Silbe dru für hart oder Baum und verweist auf das harte Holz.
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Baum/Strauch
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Strauch
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Fremdländisch/einheimisch
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Einheimisch
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Laub-/Nadelholz
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Laubholz
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Blattform
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Breit elliptisch bis eiförmig, 4-8 cm lang, zugespitzt, Basis keilförmig, bogenförmige Nervenpaare 3-4, oberseits dunkelgrün und angedrückt gabelhaarig, unterseits heller und besonders auf den Nerven kraushaarig.
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Rinde
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Die blutrote Rindenverfärbung der einjährigen Zweige, die dem Strauch den Namen gab, ist eine Art Sonnenschutz und ist besonders dort zu beobachten, wo die Zweige der Winter- und Frühjahrssonne unbelaubt ausgesetzt sind.
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Blüte
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Weiß, in 4-5 cm breiten, dichten, behaarten Trugdolden.
Mai-Juni
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Frucht
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Schwarzblau, weiß punktiert, 5-8 mm dick, Steinkern glatt.
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Wuchsform
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Zuletzt breiter, dickichtartiger Strauch, Zweige dunkelrot, selten grünlich braun, Triebe dicht anliegend behaart, grün.
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Höhe
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4-6 m
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Alter
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Bis 40 Jahre
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Standort
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In Auwäldern, in der Nähe von Gewässern und in lichten, krautreichen Buchen- und Eichen-Hainbuchen-Wäldern; jedoch auch an sommerwarmen und -trockenen Hängen, in Gebüschen und in Saumgesellschaften. Auf nährstoff- und basenreichen, oft kalkhaltigen bis mäßig sauren, humosen Lehmböden.
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Holz verwendet zu…
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Drechselarbeiten, Werkzeuggriffe, Holznägel, Radspeichen und Türriegel. Zahnräder für Uhren, Wanderstöcke, Ladestöcke für Gewehre, Sitzstangen für Hühner. Gletschermann Ötzi trug Pfeile aus Hartriegel bei sich.
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Sonstige Teile verwendet zu…
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Bis ins 18. Jh. Verwendung des Öls als Brennstoff. Die jungen, noch biegsamen Ruten nahm man ähnlich wie Weidenzweige zum Korbflechten als schönen Farbkontrast.
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Wichtige Schädlinge
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Kulturhistorische Infos
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Für die Herstellung von Spazierstöcken
In der Bronzezeit sind die Früchte wohl gegessen worden, was Unmengen an archäologischen Funden an den Siedlungsplätzen (Pfahlbauten) belegen.
Früher wurde aus den Früchten und Samenkernen Öl für Öllampen gepresst. Die schwarzen Beeren nutzte man zudem als Färbemittel.
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Sagen und Mythen
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In der Johannisnacht ging man zwischen 23 und 24 Uhr zu einem sieben Jahre alten Hartriegelbusch und legte ein Tuch darunter, um dessen herabfallende Blüten aufzufangen. Gelang dies, dann gingen alle Wünsche in Erfüllung.
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Naturschutzfachliches
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Der Blütennektar des Hartriegels ist für viele Käfer und Fliegen interessant. Insgesamt sind 32 Insektenarten auf diesen Busch angewiesen. Von den Blättern ernähren sich die Raupen von 16 Schmetterlingsarten. 24 Vogelarten und 8 Säugetierarten fressen die kleinen schwarzen Früchte. Der Strauch bildet sehr dichte Hecken aus, weshalb er von vielen Vögeln auch als Nist- und Schutzgehölz genutzt wird.
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Klimaprognose
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Verträgt Sommertrockenheit verhältnismäßig gut und kann so als gut anpassbar gewertet werden.
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Baum des Jahres
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-/-
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Naturheilkunde
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Eingesetzt werden die Rinde und die Früchte. Die adstringierende und entzündungshemmende Wirkung macht man sich bei der Herstellung von Gurgelwasser zunutze.
Die Pflanze wirkt schmerz- und blutstillend.
Öl als Hautöl bei spröden Händen.
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Verwendung in der Küche
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Früchte roh ungenießbar. Gekocht für Marmeladen, Gewürzpasten, Bitterspirituosen.
Samen gepresst als Speiseöl.
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Naturparkspezifisch
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Häufig in Hecken und Gebüschen
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