Salweide

Deutscher Name

Salweide

Lateinischer Name

Salix caprea

Namensbedeutung

Der Name Salweide geht auf das althochdeutsche salewida zurück, in dem das oberdeutsche sal= Weide enthalten ist.

Die Beziehung des lat. Epithetons caprea, abgeleitet von capra= Ziege zur Salweide könnte darauf zurückgehen, dass früher Ziegen zu den Weiden getrieben wurden um die Blätter abfressen zu können, welche schnell wieder nachwuchsen.

Baum/Strauch

Baum

Fremdländisch/einheimisch

Einheimisch

Laub-/Nadelholz

Laubholz

Blattform

Rundlich-eiförmig bis breit lanzettlich, 3-10 cm lang, spitz, Basis abgerundet bis herzförmig, Rand gewellt, unregelmäßig gezähnt, oberseits anfangs samtig behaart, später, mit Ausnahme der Grobnerven verkahlend, dunkelgrün, schwach glänzend, unterseits dicht graufilzig, Nervenpaare 7-10. Nebenblätter unscheinbar schief nierenförmig.

Rinde

Stamm grau, oft mit reihenweise angeordneten, rautenförmigen Aufsprüngen.

Blüte

Zweihäusig:

Kätzchen bis 4 cm lang, elliptisch, sitzend, Staubblätter 2, fast kahl, Fruchtknoten gestielt, dichtsilberweiß behaart, Griffel kurz, Narben zusammengedrückt, Tragblätter am Grund hell, an der Spitze schwarz, dicht weiß behaart, bärtig, 1 breite Nektardrüse.

März-April

Frucht

Ab Mai bis Juni reifen trockene, grüne vielsamige Kapselfrüchte. Die zweispaltige, aufklappbare Kapsel wird bis zu 9 mm lang.

Wuchsform

Mäßig verzweigter, kurzstämmiger Baum, Zweige dick, gelbbraun bis braun, kahl, Jungtriebe graugrün, kurz behaart, später kahl.

Höhe

Bis 10 m

Alter

60 Jahre

Standort

Die Salweide besiedelt Wald- und Wegränder und ist ein Pioniergehölz auf Waldschlägen, Brachland, in Kiesgruben und Steinbrüchen.

Sie bevorzugt einen nährstoffreichen, dauerfeuchten humosen, steinigen oder sandigen aber auch reinen Lehmboden.

Holz verwendet zu…

Holzschuhen, Kricketschläger, Reißbretter, Zündhölzer oder Zelluloseherstellung

Sonstige Teile verwendet zu…

Weidenzweige werden oft als lebender Ufer- oder Hang Verbau eingesetzt um mit ihren Wurzeln den Boden zu stabilisieren.

Weidenpfeifchen

Wichtige Schädlinge

Äsungsschäden, Weidenblattkäfer (Chrysomela).

Der Moschusbock (Aromis moschata) ernährt sich vom Saft der Salweide.

Kulturhistorische Infos

In Gärten werden fast ausnahmslos männliche Individuen angepflanzt. In der Osterzeit sind die männlichen Zweige als Blumenschmuck beliebt.

Die Druiden der frühen keltischen Zeit nahmen die Weide als fünften Baum in ihr Baumalphabet auf.

Sagen und Mythen

Demeter, die griechische Göttin der Ähren und des Wachstums der Pflanzen, erschien oft in einem ihr geweihten Weidenbaum.

Manchmal tauchte Persephone, ihre Tochter, die Göttin des Todes und der Wiedergeburt im Dunkel des Stammes auf. Die Todesgöttin liegt über den vielen Weidenbäumen, die noch als grünender Baum von innen heraus zu faulen beginnen und langsam zerfallen.

Naturschutzfachliches

Als eines der ersten heimischen Blühgehölze ist die Salweide eine wichtige Bienenpflanze. Geboten wird reichlich Pollen und Nektar. Der Nektar enthält in den männlichen Blüten 66-69% Zucker, in den weiblichen sogar 67-79%.

Zusammen mit der Eiche ist die Salweide die bedeutendste Pflanze für die heimische Schmetterlingsfauna. Beinahe 100 Arten ernähren sich von der Salweide, entweder als Futterstrauch für die Raupen oder als Nährpflanze für die Imagines.

Sie ist auch eine der Lieblingspflanzen des Bibers.

Klimaprognose

Die Vorliebe für frische Böden kann ihr im Zuge des Klimawandels und der zunehmenden Trockenheit Probleme bereiten.

Sie ist allerdings als Pioniergehölz auf lehmigen und steinigen Böden durchaus auch anpassungsfähig.

Baum des Jahres

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Naturheilkunde

Die Rinde wirkt fiebersenkend, harn- und schweißtreibend, schmerzstillend, keimtötend und adstringierend.

Für die Bereitung des Tees werden 1TL Rinde in einer Tasse Wasser über Nacht eingeweicht und am nächsten Morgen kurz aufgekocht.

Die Rinde enthält Salicylsäure, den Grundstoff für Aspirin.

Verwendung in der Küche

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Naturparkspezifisch

Der Biber, der im Naturpark Hirschwald an den Gewässern heimisch ist, fällt besonders gerne Weiden, um an die Rinde zu kommen.