Stieleiche

Deutscher Name

Stieleiche

Lateinischer Name

Quercus robur L.

Namensbedeutung

Quercus hieß die Eiche bei den Römern, robur (lat.) bedeutet Kernholz oder beschreibt die Eiche selbst.

Baum/Strauch

Baum

Fremdländisch/einheimisch

Einheimisch

Laub-/Nadelholz

Laubholz

Blattform

Sehr variabel, länglich bis verkehrt eiförmig, 5-15 cm lang, abgerundet, Basis +/- geöhrt, unregelmäßig gelappt, jederseits 3-6 breite, rundliche Lappen, Seitennerven bis in die Buchten gehend, oberseits tiefgrün und glänzend, unterseits hell blaugrün, kahl, Stiel 4-8 mm lang.

Rinde

Borke dick, dunkelgrau, tief gefurcht

Blüte

Einhäusig.

Blüten unscheinbar in eingeschlechtigen Ständen. Männliche Kätzchen büschelig gehäuft am Grunde von Jungtrieben, 2-4 cm lang, schlaff hängend, gelbgrün. Weibliche Blüten im Spitzenbereich der Jungtriebe in langgestielten 1-5-blütigen Ähren.

Frucht

Eiförmig bis länglich-eiförmig, 2-3,5 cm lang, einzeln oder in Büscheln, 5-12 cm lang gestielt, zu 1/3 von einer halbkugeligen Kupula umgeben, Schuppen angedrückt, samtig behaart.

Wuchsform

Starkastiger, breitkroniger Baum, bei Bäumen im Freistand Krone tief angesetzt und Stamm nicht durchgehend, Krone anfangs kegelförmig, zuletzt unregelmäßig rundlich, locker. Triebe kahl

Höhe

20-30(-45) m

Alter

Bis 1000 Jahre

Standort

In artenreichen Eichen- oder Laubmischwäldern wintermilder, luftfeuchter Klimalagen. Auf tiefgründigen, feuchten, nährstoffreichen, lockeren, kalkhaltigen bis mäßig sauren Lehmböden, lockeren Stein- und humosen Sandböden; Staunässe meidend.

Holz verwendet zu…

Haus und Möbelbau. Historisch im Wasser und Schiffsbau. U.a. Hamburg, Amsterdam und Venedig sind z.T. auf Eichenpfählen gegründet.

Für die Fassherstellung wird meist Eichenholz verwendet.

Sonstige Teile verwendet zu…

In Kriegszeiten dienten Eicheln geröstet als Kaffee-Ersatz. Geschrotet und gemahlen werden Eicheln zum Strecken von Mehl eingesetzt.

Herstellung der Eichen-Gallus-Tinte aus Gallen der Eichengallwespe.

Wichtige Schädlinge

Eichenwickler (Tortrix viridana), Frostspanner (Operophtera brumata), Eichenprozessionspinner (Thaumetopoea processionea), Schwammspinner (Lymantria dispar).

Kulturhistorische Infos

1000-jährige Eichen als Ort von Things und als Gerichtseichen.

Die Langschiffe der Wikinger wurden häufig aus Eichen gefertigt.

Zu besonderen Anlässen werden noch heute Eichen als Symbol für die Ewigkeit gepflanzt.

Bekannte Eichen sind z.B. Kaisereiche, Friedenseiche, König-Max-Eiche.

Eichenrinde wurde und wird als Gerbmittel verwendet.

Sagen und Mythen

Heilige Haine waren meist Eichenhaine.

Sowohl die nordische, die germanische als auch die griechische Götterwelt kennen Eichenhaine und Einzelbäume

Naturschutzfachliches

Eichen sind intensive Tiefwurzler mit gutem Bodenaufschlussvermögen. Die sich zunächst ausbildende Pfahlwurzel wandelt sich mit zunehmendem Alter in ein senkerartiges Herzwurzelsystem. Selbst dichte Tonböden können so von der Stieleiche erschlossen werden. Selbst auf Staunässeböden erschließen einzelne Wurzeln den verdichteten Boden und sorgen so für Drainage und damit langfristig für eine biologische Sanierung.

Dem Schutz des Hirschkäfers dient der Alteichenschutz.

Klimaprognose

Der Waldumbau in Deutschland zielt auch auf den Eichenmischwald, der natürlicher Lebensraum vieler Pflanzen- und Tierarten ist.

Baum des Jahres

1989

Naturheilkunde

Rinde zum Gurgeln.

Tee aus Rinde gegen Durchfall.

Waschung oder Bäder aus Blättern bei Hämorrhoiden, Gebärmutterentzündung, Fußschweiß oder zur Schlafförderung.

Verwendung in der Küche

Gespültes Nussmus für Desserts und Saucen.

Junge Blätter im Salat.

Naturparkspezifisch