Studierende von Agrarhochschulen in Kastl-Mennersberg

Ende Mai besuchte eine Gruppe von rund 30 Studierenden gemeinsam mit einer Hand voll DozentInnen den Pilotstandort des Projekts „Klima-Landwirtschaft“ in Kastl. Die größtenteils aus Nürtingen und Bernburg angereisten Gäste lernen und lehren an verschiedenen deutschen Agrarhochschulen und trafen sich im Rahmen des 9. Hochschulforums, das in diesem Jahr an der HSWT in Triesdorf stattfand. Am letzten Tag der Veranstaltung, die dieses Jahr unter dem Motto „Zukunft der Landnutzung bei zunehmenden Zielkonflikten“ stand, wurden verschiedene Exkursionen angeboten. Eine der Touren war die Klimaroute, die die Teilnehmenden nach Kastl führte. Dort stellte Bürgermeister Stefan Braun nach der Begrüßung zunächst seine Gemeinde vor. Dabei berichtete er von einem durch Starkregen verursachten Hochwasser, das nur wenige Tage zuvor für Schlagzeilen gesorgt hatte. Die eindrucksvollen Bilder zeigten die Notwendigkeit, warum dem Klimawandel entgegengewirkt und der CO2-Ausstoß so gut wie möglich reduziert werden sollte. Mit Klimaschutzmaßnahmen hatte die Marktgemeinde schon vor mehreren Jahren begonnen. Zusätzlich unterstützt sie von Anfang an das von Norbert Bleisteiner, Leiter des Fachzentrums für Energie und Landtechnik in Triesdorf, mitinitiierte Projekt, in dessen praktische Umsetzung die ExkursionsteilnehmerInnen an diesem Tag einen Einblick bekamen. Herzstück des Projekts ist ein Geschäftsmodell, bei dem landwirtschaftliche Betriebe verschiedene Maßnahmen mit positivem Beitrag für die Umwelt durchführen. Diese werden unabhängig von staatlichen Zahlungen, jedoch finanziell unterstützt von Paten, beispielsweise Kommunen oder Unternehmen, realisiert. Im Rahmen des Projekts werden einerseits Maßnahmen zum Humusaufbau durchgeführt. Dabei wird CO2 aus der Atmosphäre im Boden gebunden. Das dient einerseits dem Klimaschutz, gleichzeitig stellt Humusaufbau auch eine Maßnahme zur Klimaanpassung dar. Das bedeutet, dass der Humusaufbau dazu beiträgt, durch den Klimawandel verursachte Folgen besser abzufedern. Einerseits kann mehr Wasser im Boden gespeichert werden, was bei zunehmender Trockenheit hilfreich ist, andererseits wird durch Humus ein sekundäres Porensystem im Boden generiert, das dabei hilft, die Versickerungsleistung des Bodens zu erhöhen. Das Projekt vereint die Maßnahmen zur CO2-Reduktion mit Biodiversitätsmaßnahmen, deren praktische Umsetzung Jonas Nelhiebel, Ranger des Naturparks Hirschwald, vorgestellt hat. Der Naturpark Hirschwald fungiert im Rahmen des Projekts als naturschutzfachliche Beratung, um sicherzustellen, dass die Biodiversitätsmaßnahmen zu den lokalen Gegebenheiten passen. Die Praxisnähe des Projekts sowie die Vernetzung der sehr unterschiedlichen Akteure begeisterte die Teilnehmenden der Exkursion.

Text Franziska Sippl, Fotos Norbert Bleisteiner

Gefördert durch das Unternehmen Kaufland

Klimaneutralität und Biodiversität in der Praxis Kommunen, Unternehmen & Landwirte aus Mittelfranken und der Oberpfalz zeigen lokales Handeln

Mitte Juli haben sich die Akteure aus dem Projekt „Klimalandwirtschaft“ aus Kastl und dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen in Triesdorf zum Projekttag „Klimaneutralität und Biodiversitätssteigerung“ getroffen. Im Mittelpunkt standen Erfahrungsaustausch und erste Bilanzierung nach eineinhalb Jahren Projektlaufzeit. Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten fördert das Projekt, das in Triesdorf am Fachzentrum für Energie und Landtechnik (FEL) als Projektträger umgesetzt wird. Ziel ist es, sowohl Kommunen und Unternehmen als auch die beteiligten Landwirte auf dem Weg hin zur Klimaneutralität, sowie bei Erhalt und Erhöhung der Biodiversität auf deren Flächen zu unterstützen. Neben den eigenen Maßnahmen zur Emissionserfassung und -reduktion ist ein Kooperationsmodell zwischen Kommunen bzw. Unternehmen und Landwirten das Herzstück des Projekts. Mit regionalen Partnerschaften werden dabei freiwillige Wertschöpfungspakete für Biodiversität und Klimaschutz geschnürt. Franziska Sippl, die das Projekt am FEL betreut, gab einen Einblick in ihre Arbeit und die bisherigen Ergebnisse. In der Oberpfalz starteten im Mai 2021 die Marktgemeinde Kastl als Kommune, ein Pharmaunternehmen und drei Landwirte ihre Patenschaften. Im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen begannen im Sommer 2022 neun Kommunen, elf Unternehmen und fünf Landwirte ihre Kooperation. Dabei wurden viele verschiedene Aktivitäten umgesetzt: Neben einem Bildungsprogramm reichen sie von Emissionserfassung und -reduktion durch Klimaschutzmaßnahmen über die Speicherung von CO2 bis hin zu Biodiversitätsmaßnahmen. Um die Besonderheiten der heimischen Flora und Fauna zu beachten, wird das Projektteam von lokalen Naturschutzeinrichtungen und -verbänden unterstützt, z.B. Landschaftspflegeverband Mittelfranken und Naturpark Hirschwald. Die BayWa AG tritt als Mittler zwischen den Paten und Landwirten auf, kümmert sich um Verträge, Bodenbeprobungen zum Nachweis von Veränderungen des Humusstatus und die Anerkennung von Nachhaltigkeitszertifikaten.

Kurt Herbinger, Projektleiter der BayWa AG, zog für die Patenschaften im Landkreis Weißenburg- Gunzenhausen Bilanz. Dort ist es mit den beteiligten Landwirten gelungen, etwa 360 ha unter Vertrag zu nehmen. Herbinger hatte zudem gute Nachrichten für die Projektpartner: Im März 2023 ist es der BayWa AG mit der QAL-Umweltgutachter GmbH gelungen, die erste Zertifizierung zu bekommen. Die Paten werden noch im Laufe des Jahres die entsprechenden Urkunden in Händen halten können. Damit können die Landwirte die Optionen der CO2 Senken endlich auch sichtbar machen und die Paten können mit den Zertifikaten ihr Nachhaltigkeitsengagement dokumentieren.

Zu den Projekterfahrungen aus Sicht eines Landwirts sprach stellvertretend Norbert Bleisteiner (Kastl/Oberpfalz). Die Beteiligung am Projekt gründet für ihn auf drei Aspekten: 1. Gewinnung von Image durch Maßnahmen zur Steigerung der Biodiversität und Öffentlichkeitsarbeit. Nach Aktionstagen zur Heckenpflege und Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern erfährt er heute mehr Verständnis und Wertschätzung für seine Arbeit. 2. Aus pflanzenbaulicher Sicht ist es für ihn interessant, dass seine Betriebsflächen systematisch auf Humusgehalte beprobt werden und er die Auswirkungen seiner landwirtschaftlichen Maßnahmen beobachten und Folgen nachvollziehen kann. 3. Aus ökonomischer Sicht ist die Patenschaft aktuell noch nicht so interessant. Da muss die Zukunft erst noch zeigen, ob sich eine angemessene Entschädigung des Aufwands für Arbeit und Dokumentation auch finanziell realisieren lässt. Landwirt Johannes Hüttner (Amberg/Oberpfalz) bestätigte Bleisteiner und brachte eine weitere Herausforderung in die Diskussion ein: In der Praxis sei die Umsetzung von Biodiversitätsmaßnahmen am Wegrand (z.B. Heckenpflege) schwierig. Es würden schnell Unstimmigkeiten über Besitzverhältnisse und Zuständigkeiten von Hecken und Bäumen aufkommen. Viele Eigentümer schrecken vor neuen Pflanzungen zurück. Gepflanzt ist schnell, doch wer übernimmt die langfristige Pflege und Erhaltung? Zudem besteht die Angst, dass neue Biotope entstehen und man sich damit zusätzliche Auflagen einholt. Hüttner unterstützt den Aspekt des Humusaufbaus, doch er sieht, angesichts des Klimawandels, besondere Herausforderungen, diesen auch umzusetzen und nachzuweisen. Die Humusverhältnisse im Boden unterliegen vielfältigen Einflussfaktoren, die nicht allein in der Arbeit und Wirtschaftsweise der Landwirte gründen.

Stefan Braun, erster Bürgermeister der Marktgemeinde Kastl, berichtete über seine Erfahrungen als Vertreter einer Kommune. Auch er habe bemerkt, dass viele Landwirte bei weiteren Maßnahmen zur Steigerung der Biodiversität eher reserviert sind. In diesem Zusammenhang lobte er die fachkundige Projektbegleitung durch das Fachzentrum für Energie und Landtechnik. Solche Prozesse brauchen Aufklärung, Moderation für die Öffentlichkeit und Abstimmung zwischen den Partnern. Er sieht seine Kommune auf einem guten Weg. In Kastl ist es mit eigenen Maßnahmen gelungen, die CO2-Emissionen bereits deutlich zu reduzieren. Braun schätzt sehr die lokalen Kompensationsmöglichkeiten durch die Kooperation mit den Landwirten vor Ort. Wichtig ist für ihn, dass man auch transparent macht, was getan wird. Ganz unter dem Motto der Aktionstage in Kastl „Sehen-Anfassen-Tun“!

Von der Rolle des Naturparks Hirschwald berichtete dessen Geschäftsführerin Isabel Lautenschlager. Sie und ihre Mitarbeiter unterstützten und beteiligten sich an verschiedenen Maßnahmen, von Obstbaumpflanzungen, Aktionstagen zur Heckenpflege, Aufhängung von Nistkästen, Humusuntersuchungen, Bildungsmaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit. Herausragend ist für Lautenschlager das gemeinsam entwickelte Bildungsangebot für Nachhaltige Entwicklung für Grund- und Mittelschulen. Auch hier wurde unter dem Motto „Sehen-Anfassen-Tun“ gearbeitet. Die Schülerinnen und Schüler packten tatkräftig bei der Heckenpflege mit an. Es wurden Hecken auf Stock gesetzt, Bäume gepflanzt und Nistkästen aufgehängt. Mit der konkreten Zusammenarbeit der Partner in Kastl hatte sie auch das ideale Praxis-Beispiel für ihre bayerischen Naturpark-Kollegen. Für sie geht der Weg weiter – das Monitoring der Flächen in Kastl-Mennersberg, die Maßnahmen mit den Landwirten, aber auch das Bildungsangebot für Schulen und Kitas.

Auch Landrat Manuel Westphal (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) zeigte sich zufrieden. Neben den acht Kommunen und elf Unternehmen übernahm auch der Landkreis selbst eine Patenschaft (30 ha). Wichtige Pluspunkte sind für ihn die tolle Begleitung bei der Umsetzung sowie das Monitoring seitens des FELs. Die Zertifizierung des Projekts und die fortgeschrittene Auditierung runden für ihn das Projekt ab. Die Beteiligung am Projekt bringe viele Vorteile für Gesellschaft und Klimapaten.

Biodiversität und Umweltmaßnahmen konnten alle Akteure im Pomoretum der Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf im Rahmen einer Führung erleben. Gärtnermeister Simon Schnell erläuterte die Anlage mit 1700 Sorten Äpfel, Birnen und Zwetschgen. In Triesdorf werden die verschiedenen Anbauoptionen in der Praxis gezeigt: von Streuobstgelände, klassischer Anlagenpflanzung mit Halbstammbäumen und Spindelbäumen zur Sortensicherung. Pflegeaufwand, Arbeitsprozesse und Biodiversitätswirkung unterscheiden sich dabei enorm. Kurz gesagt, Streuobstwiesen sind für Sortenerhaltung und Biodiversität wertvoller. In der Realität entscheiden Verbraucherinnen und Verbraucher mit ihren Kaufentscheidungen über die Gestaltung der Anbauverfahren und die Vielfalt im Obstanbau. Wichtig ist, Verständnis zu schaffen und Biodiversität integrativ zu gestalten.

Das Projekt wird fortgesetzt und ist offen für weitere Interessenten, Landwirte, Kommunen und Unternehmen oder Finanzdienstleister. Weitere Informationen sowie ein ausführliches Video zum Projekt sind auf der Homepage der Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf verfügbar (https://www.triesdorf.de/projekte-fel). Interessenten wenden sich bitte an Franziska Sippl, Fachzentrum für Energie und Landtechnik Triesdorf (franziska.sippl@triesdorf.de).

Text und Foto: Annette Schmid FEL Triesdorf

Schulklassen in Aktion beim Klimaschutz

Im Rahmen des Projekts „Klimaneutralität und Biodiversitätssteigerung – Lösungsansätze für Kommunen, Unternehmen und Landwirte“ führte Franziska Sippl stellvertretend für die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf in Kooperation mit Jonas Nelhiebel vom Naturpark Hirschwald zwei aufeinanderfolgende Aktionstage für Schulklassen im Markt Kastl durch. Das Bildungsangebot fand im Kastler Ortsteil Mennersberg statt. Es wurde von der Mittelschule Kümmersbruck und den Grundschulen aus Hirschau und Ehenfeld wahrgenommen.

Das Pilotprojekt beinhaltet ein freiwilliges, regionales Wertschöpfungsmodell, bei dem Unternehmen und Kommunen landwirtschaftliche Betriebe bei der Umsetzung von Maßnahmen, die die Klimaneutralität und Biodiversität fördern, finanziell unterstützen. So wurden in Mennersberg mit der Förderung der Kommune Markt Kastl und des Unternehmens Kaufland bereits einige Obstbäume gepflanzt. Zusätzlich werden bestehende Hecken gepflegt. Im Fach-Jargon wird das als „auf-Stock-setzen“ bezeichnet und ist eine wichtige Maßnahme für den Erhalt der Multifunktionalität der Hecke. Sowohl Hecken als auch Obstbäume sind zu fördernde Landschaftselemente, da sie für zahlreiche Tiere und Pflanzen einen überlebenswichtigen Lebensraum darstellen und das Bodenmaterial Humus bilden. 

Die Aktionstage stehen unter dem Motto: „Sehen, Anfassen, Tun“ und bieten die Möglichkeit, Klima- und Naturschutz in der Praxis umzusetzen. An den beiden Tagen waren jeweils zwei Schulklassen mit insgesamt etwa 80 SchülerInnen vor Ort. Abwechselnd konnten sie sich an die Arbeit machen und die Hecke „auf-Stock-setzen“ sowie gemeinsam einen Obstbaum pflanzen.

Im Zuge der Heckenpflege bekommen die Kinder zunächst ein paar wichtige theoretische Inhalte an die Hand. Was ist eine Hecke? Wer lebt darin? Und wieso muss man Sie pflegen? Im Dialog tragen alle Teilnehmenden ihr Wissen zusammen, bevor es mit der praktischen Arbeit losgeht. Die Kinder kürzen die Heckenelemente mithilfe der Geräte und tragen sie auf einem Haufen zusammen.

„Die Kinder arbeiten teilweise zu dritt an einem Stock. Das fördert das Team-Building und den Austausch. Man merkt richtig, wie viel Spaß es den Kindern macht, zusammenzuarbeiten“ so die Lehrerin Maria-Teresa Kellner von der Grundschule Hirschau.

Doch nicht nur bei der Heckenpflege, sondern auch bei der Obstbaumpflanzung lernen die Kinder praktischen Klimaschutz kennen. Zusammen mit dem Ranger Jonas Nelhiebel pflanzen die Klassen jeweils einen Apfelbaum. Die Kinder buddeln zunächst ein Loch. Anschließend erklärt Herr Nelhiebel unter anderem, welche Zweige man abzwicken sollte, was der Terminaltrieb ist und wieso er erhalten bleiben muss. Der neu gepflanzte Obstbaum wird abschließend mit einem Pfahl verbunden, der ihn, insbesondere im Jungstadium, vor extremen Wetterereignissen schützen soll.

Jonas Nelhiebel hat bereits einige Erfahrung bei der Durchführung von Bildungsprogrammen sammeln können. Er merkt an, dass die Aktionstage ein voller Erfolg waren. „Ich finde es toll, mein Wissen und meine Erfahrungen als Mitarbeiter des Naturparks Hirschwald zu teilen. Dabei liegt es mir besonders am Herzen, den Kindern ein Bewusstsein für die Natur zu vermitteln.“

Für alle Beteiligten steht fest, dass dieses Ziel erreicht wurde. Abschließend kommentiert auch der Bürgermeister des Markts Kastl, Stefan Braun, dass „die einleitende Veranstaltung zum Bildungsprogramm, eine Lehrerfortbildung im Oktober 2022, auf positive Resonanz gestoßen ist und sich nun in den Besuchen der Aktionstage niederschlägt.“ Er hebt insbesondere den Aspekt der Kombination von Theorie und Praxis positiv hervor. „Die Kinder können bei unseren Aktionen Hintergrundinformationen sammeln und anschließend Klimaschutz mit den eigenen Händen erfahren.“

Im Zuge des Projekts „Klimaneutralität und Biodiversitätssteigerung – Lösungsansätze für Kommunen, Unternehmen und Landwirte“ waren die Aktionstage ein gelungener Abschluss für das Bildungsprogramm im Jahr 2022. Alle Beteiligten freuen sich bereits darauf, auch im nächsten Jahr Aktionen für Schulklassen durchzuführen.

Text: Franziska Sippl und Antonia Eppe, Foto (c) Antonia Eppe

Aktionstag 2022

Kürzlich fand in der Mitgliedskommune Kastl unter dem Motto „Klimaschutz in der Praxis“ ein Aktionstag für Kommunen, Lehrkräfte und die Öffentlichkeit statt, der gemeinsam mit dem Naturpark Hirschwald, dem Markt Kastl und dem Fachzentrum für Energie- und Landtechnik Triesdorf (FEL) veranstaltet wurde. Anlass dafür ist ein im Ortsteil Mennersberg gemeinsam durchgeführtes Projekt zu Klimaschutz und Biodiversitätssteigerung (siehe weiter unten „Hintergrund“). Vormittags waren die Kommunalpolitik und Lehrkräfte aus der Region geladen.

Nach einem fachlichen Input erfolgte eine Demonstration der vor Ort durchgeführten Maßnahmen. Dabei kamen u.a. ein 8-t-Bagger für den Heckenschnitt und ein 400-PS-starker Holzhacker zum Einsatz. Bei der Vorstellung wurden Erfahrungen und Tipps für die Initiierung ähnlicher Projekte für die Kommunen weitergegeben.

Der Aktionstag diente gleichzeitig als Kickoff für ein Bildungsangebot. Rund um die Themen Klimaschutz und Biodiversität wurde ein thematisch zum Projekt passendes Schulungsprogramm am Mennersberg für verschiedene Altersstufen entwickelt, das Naturpark-Ranger Jonas Nelhiebel und Projektmitarbeiterin des FEL Franziska Sippl einer Gruppe von Lehrkräften ebenfalls an diesem Tag präsentierten. Im Rahmen des Projektes können Bustransfers nach Mennersberg finanziell unterstützt werden. Der Fokus des Bildungsangebots liegt, ebenso wie bei dem gesamten Projekt und dem Aktionstag, auf praktischen Erfahrungen. Das Motto lautet dabei „Sehen -Anfassen – Tun“! Aus der Gruppe der Lehrer und Lehrerinnen kam sehr positive Resonanz, und es kündigten gleich mehrere ihre Anmeldungen zu einem Praxistag in Mennersberg an.

Die anwesenden BürgermeisterInnen pflanzten einen vom Projekt gesponsorten Obstbaum. Alle Anwesenden konnten zum Abschluss noch kreative „Heckensnacks“ genießen.

Nachmittags war die allgemeine Öffentlichkeit geladen. Die Besucher und Besucherinnen wurden an vier Stationen über „Der Boden unter unseren Füßen“, „Obstbäume richtig pflanzen“, „Ökologie der Hecken“ und „Heckenpflege und Materialverwertung“ informiert. Kaffee und Kuchen wurden im Sportheim des TUS Kastl gereicht. Das gute Wetter rundete den erfolgreichen Tag ab.

Hintergrund:

Der Naturpark Hirschwald, seine Mitgliedskommune Kastl und das Fachzentrum Energie und Landtechnik in Triesdorf haben ein gemeinsames Klimaschutzprojekt im Kastler Ortsteil Mennersberg gestartet.

Der Naturpark Hirschwald unterstützt seine Mitgliedsgemeinde Markt Kastl in Zusammenarbeit mit Landwirten dabei, CO2 durch Humusanreicherung in Böden zu binden. Zu den Maßnahmen gehören Hecken- und Biotopbaumpflege, Anlage von Totholz- und Steinhaufen, Obstbaumpflanzungen, Humusuntersuchungen, Verwerten von Schnittgut und Bildungsmaßnahmen. Die Maßnahmen werden vom Fachzentrum Energie und Landtechnik in Triesdorf (FEL) begleitet. Die durch die Maßnahmen insgesamt erreichte Humussicherung und der Humusaufbau tragen zum Klimaschutz ebenso wie zum Erhalt der Biodiversität bei.

Das Projekt wurde möglich durch die Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb „Klimaschutz in Naturparken“ des Verbandes Deutscher Naturparke. Der Lebensmittelhändler Kaufland fördert neun regionale Klimaschutz-Projekte in Naturparken mit insgesamt 110.000 Euro. Die Gewinner-Projekte wurden aus 25 eingereichten Wettbewerbsbeiträgen von einer fachkundigen Jury ausgewählt.

Naturparke leisten mit ihrer Arbeit in den vier Handlungsfeldern „Schutz“, „Erholung“, „Bildung“ und „Entwicklung“ bereits heute einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz, der in Zukunft noch stärker ausgebaut werden soll. Der Wettbewerb „Klimaschutz in Naturparken“ unterstützt die Naturparke dabei.

Fotos: © Isabel Lautenschlager

 

 

Auftakt Klimaschutzprojekt

Der Naturpark Hirschwald, seine Mitgliedskommune Kastl und das Fachzentrum Energie und Landtechnik in Triesdorf haben kürzlich ein gemeinsames Klimaschutzprojekt im Kastler Ortsteil Mennersberg gestartet.

Der Naturpark Hirschwald unterstützt seine Mitgliedsgemeinde Markt Kastl in Zusammenarbeit mit Landwirten dabei, CO2 durch Humusanreicherung in Böden zu binden. Zu den Maßnahmen gehören Hecken- und Biotopbaumpflege, Anlage von Totholz- und Steinhaufen, Obstbaumpflanzungen, Humusuntersuchungen, Verwerten von Schnittgut und Bildungsmaßnahmen. Die Maßnahmen werden vom Fachzentrum Energie und Landtechnik in Triesdorf (FEL) begleitet. Die durch die Maßnahmen insgesamt erreichte Humussicherung und der Humusaufbau tragen zum Klimaschutz ebenso wie zum Erhalt der Biodiversität bei.

Am 7. Oktober findet in Mennersberg ein großer Aktionstag statt. Zusammen mit Schulkindern wird ein Teil der Obstbaumpflanzungen durchgeführt. Der Politik und der allgemeinen Öffentlichkeit wird das Projekt mit verschiedenen Aktionen und Informationen vorgestellt.

Das Projekt wurde möglich durch die Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb „Klimaschutz in Naturparken“ des Verbandes Deutscher Naturparke. Der Lebensmittelhändler Kaufland fördert neun regionale Klimaschutz-Projekte in Naturparken mit insgesamt 110.000 Euro. Die Gewinner-Projekte wurden aus 25 eingereichten Wettbewerbsbeiträgen von einer fachkundigen Jury ausgewählt, der Vertreter:innen aus Wissenschaft, Naturparken, VDN und Kaufland angehörten.

Gefördert werden insgesamt neun Projekte im gesamten Bundesgebiet, konkret in diesen Naturparken: in Bayern neben dem Naturpark Hirschwald noch der Naturpark Spessart, ansonsten Nossentiner/Schwinzer Heide (Mecklenburg-Vorpommern), Fläming und Saale-Unstrut-Triasland (Sachsen-Anhalt), Lauenburgische Seen und Schlei (Schleswig-Holstein), Saar-Hunsrück (Rheinland-Pfalz/Saarland) und Schwarzwald Mitte/Nord (Baden-Württemberg). Die neun Gewinner-Projekte werden bis spätestens Ende Juni 2023 umgesetzt.

Naturparke leisten mit ihrer Arbeit in den vier Handlungsfeldern „Schutz“, „Erholung“, „Bildung“ und „Entwicklung“ bereits heute einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz, der in Zukunft noch stärker ausgebaut werden soll. Der Wettbewerb „Klimaschutz in Naturparken“ unterstützt die Naturparke dabei. Für den Wettbewerb konnten die Träger der Naturparke Vorschläge für Klimaschutzmaßnahmen mit direkter Wirkung (z. B. Anpflanzung von Wäldern) und indirekter Wirkung (z. B. Projekte zur Bildung für nachhaltige Entwicklung - BNE) einreichen.

Foto: © Franziska Sippl